Jeden Tag eine neue Herausforderung

Auch in diesem Jahr konnten die Schüler*innen der HBO wieder in der Woche der Herausforderungen vom 27.06. – 01.07.2022 zusammen mit Lehrkräften gemeinsamen Interessen nachgehen, neue Talente entdecken oder mit ihrer Klasse auf Klassenfahrt fahren.

Für einige Schüler*innen musste jedoch die Herausforderung oder Klassenfahrt an einem Tag oder während der ganzen Woche ausfallen, da die betreuende Lehrkraft krank war. Anstatt sich zu Hause langweilen zu müssen, haben diese Schüler*innen an unseren „Tagesherausforderungen“ teilgenommen. Jeden Morgen um 9:00 Uhr konnten die Schüler*innen sich in Zweier- bis Vierergruppen eine der fünf Herausforderungen des Tages aussuchen, die sie dann im Laufe des Tages selbstständig gelöst haben.

Die beliebteste Tagesherausforderung waren die „Tauschgeschäfte“: Jede Gruppe bekam eine FFP2-Maske und eine Büroklammer, die die Schüler*innen so lange eintauschen sollten, bis sie mit den ertauschten Gegenständen zufrieden waren. Dank ihrer Überzeugungskraft und der Großzügigkeit der Spandauer Einzelhändler konnten die Gruppen nicht nur Kaugummis, einen Wasserball, Parfüm oder Shampoo, sondern sogar eine Uhr und ein ganzes Mittagessen ertauschen.

Bei vielen Tagesherausforderungen lernten die Schüler*innen Spandau besser kennen – etwa bei einem Spaziergang um den Groß Glienicker See, einer Sightseeing-Tour mit verschiedenen Fotoaufträgen oder der Suche nach den schönsten Brücken, Sportstätten und kühlen Orten für die Sommerferien.

Die älteren Schüler*innen besuchten Botschaften verschiedener Länder, wählten interessante Kunstwerke an der East Side Gallery aus oder fuhren mit allen verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln durch Berlin.

Auch die Kreativität kam nicht zu kurz: Bei der Herausforderung „Flashmop“ überredete eine Gruppe unsere Sozialpädagog*innen zum Tanzen. Bei der Alphabet-Schnitzeljagd schaffte es eine Gruppe, zu fast jedem Buchstaben des Alphabets einen Laden mit diesem Anfangsbuchstaben zu finden und zu fotografieren. Und mehrere Gruppen führten bei der Herausforderung „Jeder Mensch hat seine Geschichte“ spannende Interviews mit Spandauer*innen.

Text: C. Wallin

“Jeder Mensch hat eine Geschichte” (von Ashley Eichbaum und Julia Lota, E1)

Eine Mama und Ihre 1 1/2 jährige Tochter versuchen ihren Alltag zu überstehen, welchen sie durch Corona und die Kitaschließung anders bewältigen müssen, zum Beispiel durch Enten füttern, Eis essen gehen oder einen Besuch bei der Oma. Ende 2020 kam die kleine Emily auf die Welt. Seitdem lebt sie mit ihrer Mama und ihrem Bruder alleine in einer Dreizimmerwohnung in Spandau. Zusammen mit ihrem 13-jährigen Sohn Nelio versucht sie, den Tag von Emily so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Die kleine Familie hofft auf eine Besserung und eine baldige Wiederöffnung der Kita.

Der 32 jährige Bilal kommt ursprünglich aus der Türkei (Izmir). Bilal leitet seit vier Jahren einen Spätkauf, den er von seinem Papa übernommen hat. Der Spätkauf in der Altstadt wurde 2015 eröffnet. Im Jahr 2019 konnte der Vater von Bilal aufgrund von Corona und seinem Alter den Laden nicht mehr weiterführen, aber da der Laden der ganzen Familie wichtig war, hat Bilal seinen Vater unterstützt und ihn im selben Jahr auch auf sich umgeschrieben. Sein Papa lebt nun wieder in der Türkei und der Laden läuft sehr gut. Er hat von 06:00 – 00:00 Uhr geöffnet.