Einmal ins Fernsehen kommen: die Schülerzeitung besucht das ZDF-Morgenmagazin

Plötzlich wird es ganz still in der MOMA-Arena. Die großen Kameras richten sich auf Florian Zschiedrich, Sportreporter des ZDFs. Und vor mir richten sich die Zuschauer*innen der ersten und zweiten Reihe auf. Möglichst gerade sitzen und lächeln, falls man doch plötzlich im Bild erscheint. Zwei Personen haben extra ein Deutschland-Trikot angezogen, schließlich ist die deutsche Elf gestern in die K.O.-Runde der EM eingezogen. Doch übertroffen werden beide von einem Gast, der zu spät gekommen ist: Lederhose, Deutschland-Zipfelhut und Schminke. Ein Hardcore-Fan, der seinen Berlinbesuch auch nutzt, um das ZDF-Morgenmagazin mitzuerleben.

So wie wir. Fünf Schüler*innen aus dem Projektteam Schülerzeitung und zwei Lehrkräfte. Wir wollen einen Einblick in das Leben eines Reporters erhalten. Dieser Morgen stimmt uns ein auf unsere eigene journalistische Arbeit während der Woche der Herausforderung.

Doch bevor es richtig mit der Sendung losgeht, heißt es warten. Auf einem kleinen Monitor verfolgen wir die bisherige Sendung. Endlich kommt ein Mann in den Saal und begrüßt uns. Er macht Witze, erklärt den Ablauf, hebt die Stimmung. Erst später erfahren wir, dass dieser Mann Benjamin Stöwe ist. Ein Veteran des Morgenmagazins. Der Mann fürs Wetter, der bekannt für seine Kollektion von 64 Weihnachtspullovern ist.

Aufregend wird es, als Renè Adler ins Studio kommt. Er ist Ex-Fußballprofi, Torkeeper des HSV und nun Experte für das EM-Spiel Deutschland gegen die Schweiz. Er analysiert die spannende Partie gekonnt und sogar ich als Fußballbanausin verstehe, warum das so eine tolle und wichtige Erfahrung für die deutsche Mannschaft war.

Besonders beeindruckt bin ich von der charmanten und humorvollen Art des Moderationsteams Mirijam Meinhardt-Krug und Mitri Sirin. Sie scherzen mit dem Publikum, lockern die Atmosphäre spürbar auf und kündigen den musikalischen Gast an: Right Said Fred! Eine Kultband der 90er. Drei glatzköpfige Männer, deren größter Hit „I’m too sexy“ ist und die nun eine Coverversion von „Sweet Harmony“ performen. Mit den letzten Noten des Songs endet auch die Live-Sendung.

Für uns steht nun noch eine Führung durch die Redaktionsräume auf dem Programm. Wir staunen nicht schlecht beim Anblick der vielen Bildschirme und Mischpulte im Regieraum. Mit etwas Fantasie kann man sich die Hektik und die geladene Spannung vorstellen, die hier während einer Aufnahme herrschen muss.

Am Ende sitzen wir wieder in der MOMA-Arena und sprechen mit Jana Bartels, der Produktionsleitung, über Abläufe und Hintergründe der journalistischen Arbeit im ZDF. Ich will vor allem eines wissen: Welche Tipps hat ein Profi für uns, die wir gerade erst in die Zeitungsarbeit starten. „Seid neugierig!“, ist ihr Appell an uns. „Findet heraus, was die Leute beschäftigt, worüber sie sich ärgern und was sie freut!“

Uns beschäftigt vor allem eins: Wie schreibt man einen super Artikel, den alle lesen wollen? Was werden wir als Presse erleben, wenn wir verschiedene Herausforderungen besuchen?

Und wer weiß, wenn uns das journalistische Arbeiten gefällt, vielleicht sitzen wir dann in einigen Jahren nicht mehr auf der Zuschauerbank im ZDF, sondern auf einem der Regiestühle oder dem Moderationssofa.

Text: J. Modde, Bilder: J. Modde, C. Wallin

Dieser Beitrag ist im Rahmen der Herausforderung Schülerzeitung während der Woche der Herausforderung entstanden.