Workshops des 12. Jahrgangs beim Projekttag “Demokratie” am 30.5.2024

Den Projekttag zum Thema “Demokratie” am 30.5.2024 verbrachten die Schüler*innen des 12. Jahrgangs, anders als die anderen Jahrgänge, nicht in der Schule, sondern bei Workshops zum Grundgesetz und der Europawahl.

Wir trafen uns mit den Schüler*innen am Berliner Ostkreuz und gingen von dort geteilt in vier Arbeitsgruppen in unterschiedliche Workshops.

Ich nahm mit meiner Gruppe von ca. 20 Schüler*innen am Workshop „Europäische Identität“ teil. Der Workshop wurde von einem Dozenten an der ETH Zürich namens Arturo Di Girlamo geleitet, der einen erstaunlich internationalen Hintergrund hat. Sein Vater ist Deutscher, der in Italien aufgewachsen ist. Seine Mutter ist in Schweden aufgewachsen aber selbst halb Französin und halb Niederländerin. Arturo ist mit seiner Familie größtenteils in Italien aufgewachsen, zog für das Studium jedoch nach Berlin und studierte Physik an der FU. Mittlerweile arbeitet und wohnt er in Zürich.

Der Tagesteil im Workshop begann mit einem Vortrag von Arturo und der Frage, ob es eine Europäische Identität gebe. In einer kurzen Diskussion erläuterten alle Teilnehmer Ihre Perspektive auf die europäische Identität. Anschließend wurden Gruppen gebildet und die individuelle Arbeit begann. Die Schüler*innen beschäftigten sich mit Texten und Bildern zum Thema und sollten für sich ein Konzept zur europäischen Identität entwickeln.

Kernfragen waren zum Beispiel: Wie kann man europäische Identität fördern? Wem nutzt die europäische Identität? Warum könnte eine europäische Identität die EU weiterbringen?

Die Arbeit in den Kleingruppen wurde immer wieder durch Reflexionsphasen im Plenum unterstützt. Ziel war es, die Vorstellung von Identität zu konkretisieren. Dabei spielen unterschiedliche Aspekte eine tragende Rolle. Im Wesentlichen ist es nach Aussage von Arturo nicht die Herkunft, die die Identität bildet. Es sind gemeinsame Werte wie Freiheit, Gleichheit vor dem Gesetz und Demokratie, die als Ausgangspunkte für die Entwicklung einer gemeinsamen europäischen Identität dienen könnten. Ausgehend davon sollten die Workshopteilnehmer weiterdenken und eigene Ideen entwickeln.

Zum Abschluss gab es eine Diskussion der gewonnenen Ergebnisse. Die SuS fanden sie sehr interessant und beteiligten sich aktiv. Ich hatte den Eindruck, dass es ihnen großen Spaß machte.

Im Anschluss trafen wir uns mit den anderen Gruppen aus den anderen Workshops wieder am Ostkreuz und fuhren gemeinsam zum Tempelhofer Feld, wo wir eine Podiumsdiskussion mit Vertretern*innen der bei der Europawahl antretenden Parteien besuchen wollten. Leider fanden weder wir noch der Moderator der Podiumsdiskussion – ein Politikprofessor von der FU – den genauen Ort, an dem die Diskussion stattfinden sollte. Müde, traurig und auch ein wenig enttäuscht sprachen wir mit den Schüler*innen und entließen sie in den Regen.

Zum Glück endete der Projekttag aber deutlich erfreulicher – am kommenden Montag, dem 3.6.2024 nahmen auch die Schüler*innen des 12. Jahrgangs noch an der Juniorwahl zur Europawahl teil. Hier finden sich die Ergebnisse der Juniorwahl an der HBO.

Text und Bild: Markolf Waidele