Verantwortung für unsere Demokratie übernehmen

Die Klasse w2 begab sich am Wandertag „Verantwortung“ auf die Spuren der friedlichen Revolution in der DDR.

Die Open-Air-Ausstellung „Revolution und Mauerfall“ in der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg dokumentiert auf 1.300 Quadratmetern die wichtigsten Stationen der Friedlichen Revolution in der DDR. Sie beschäftigt sich mit folgenden Fragen:

  • Wann begann der Aufbruch?
  • Wie verlief die Revolution?
  • Wie kam es zum Mauerfall?
  • Welche Etappen prägten den Weg zur deutschen Einheit?

Die Ausstellung porträtiert Menschen in Deutschland, Polen und anderen Staaten Europas, die den Mut hatten, sich dem sowjetischen sowie dem DDR-Regime zu widersetzen, die für Demokratie und Freiheit kämpften und mit ihren Taten Verantwortung für eine freie demokratische Gesellschaft nach 1989 übernahmen. Dafür mussten sie viele Opfer bringen: Jugendliche wurden z.B. von der Schule suspendiert und nicht zum Abitur zugelassen. Junge Erwachsene wurden im Gefängnis unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten und gefoltert, ihre Familien wurden ausspioniert.

Ob jemand eine solche Verantwortung auf sich nehmen würde – darüber hat die Klasse lange nachgedacht. Die Antworten waren nicht einfach. Manche Parallelen zu der Situation in der Ukraine wurden gesehen. Wie stark der Einfluss der Sowjetunion auf die DDR noch vor Kurzem war, gerät schnell in Vergessenheit. Die in der Ausstellung porträtierten Personen sind für uns damit mahnende Vorbilder und Helden des zivilen Ungehorsams.

Auch der Ort der Ausstellung ist kein zufälliger: Es ist der Hof auf dem Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale. Eines Apparates, der Millionen Deutsche jahrzehntelang unterdrückt und ausspioniert hatte. Neben der Open-Air-Ausstellung haben manche Schüler*innen zusätzlich auch eine Ausstellung im Stasi-Archiv besichtigt. Vielen ist zum ersten Mal klar geworden, wie stark die Überwachung vor 30 Jahren in Ostdeutschland war, wie viele Millionen Akten über deutsche Bürger*innen existierten, auf welche Art und Weise diese Überwachung organisiert worden war.

Allen war nach der Besichtigung klar, dass man diese Geschichte nie vergessen darf und dass die Demokratie in Deutschland mit vielen Opfern errungen worden ist. Gerade jetzt, wo Russland einen Krieg  gegen die Ukraine führt und versucht, die demokratischen Strukturen der Ukraine zu zerstören, darf man das nicht vergessen.

Die Schüler*innen sammelten im Anschluss Ideen, wie sie sich mit dem Thema weiter beschäftigen könnten, z.B. durch eine Exkursion zur Berliner Mauer. Die Klasse weiß 2 wird die Tour durch die jüngere Geschichte Deutschlands also voraussichtlich weiterführen.

Text: K. Zimmermann
Fotos: M. Baa, K. Zimmermann