Unterrichtsstruktur der HBO

Als Reformschule im teilgebundenen Ganztag (3 Tage pro Woche) gestalten wir den Tagesablauf so, dass Phasen der Konzentration und Arbeit sich mit solchen der Entspannung und Erholung in sinnvollen Rhythmus abwechseln. Da die Arbeitsphasen nicht von dem sonst üblichen 45-Minuten-Takt bestimmt werden, können sich die Schüler*innen bei nunmehr 90 Minuten länger und intensiver auf die Lerninhalte einlassen.

Lange Pausen sollen Zeiträume der Entlastung schaffen, zudem Freiräume bieten, die die Schüler*innen nach ihren Bedürfnissen nutzen können, um im Umgang mit anderen ihre sozialen Kontakte zu gestalten bzw. zu vertiefen.

Das Mittagsband bietet Bewegungs-, Entspannung- und Förderangebote wie beispielsweise die zusätzliche Lernzeit, in der die Schüler*innen mit Unterstützung von Lehrenden unter anderem ihre Hausaufgaben erledigen oder für Tests und Klassenarbeit lernen können. Ergänzt werden diese Angebote durch ein abwechslungsreiches und gesundes Mittagsangebot, welches durch unsere Mensa bereitgestellt wird.

Unser reformpädagogisches Konzept bringt einige Neuerungen in den Stundenplänen der Schüler*innen hervor:

WIR besprechen in der halbstündigen Gruppenzeit

  • Vorbereitung auf den Tag
  • Aktuelle Fragen und Probleme
  • Organisatorisches

Die Gruppenzeit versteht sich als geschlossener Anfang. Die Schüler*innen werden von einer der Klassenleitungen empfangen und auf den Schultag eingestimmt. Aktuelle Ereignisse, organisatorische Notwendigkeiten, aber auch die Klasse bewegende Probleme werden besprochen. Hierfür dient vor allem die Durchführung des von Schüler*innen selbst gesteuerten Klassenrats. Die Schüler*innen erhalten in dieser Zeit auch die Möglichkeit, ihr Lernbüro für diesen Tag oder die Lernbüros für die ganze Woche zu wählen.

ICH lerne im Lernbüro

  • selbstständig mit Bausteinen,
  • entsprechend dem individuellen Lerntempo.

An unserer Schule wurden Lernbüros eingerichtet. In ihnen bearbeiten die Schüler*innen selbstständig Lernbausteine. Die Bausteine vermitteln, erweitern und vertiefen Grundlagen und Grundfertigkeiten in den verschiedenen Fachgebieten. Wann sie welchen Baustein bearbeiten, entscheiden die Schüler*innen selbst, sofern die Bausteine nicht aufeinander aufbauen.

Vorteile des Lernens mit Bausteinen:

  • bieten ausreichend Zeit für Übungs- und Festigungsphasen
  • sichern ab, dass allgemeine Grundlagen laut Rahmenlehrplänen angeeignet werden
  • erlauben ein individuelles Lerntempo
  • gestalten den eigenen Lernweg durch Auswählen der Bausteine

Die Anzahl der zu bearbeitenden Bausteine pro Unterrichtsfach ist vorgegeben und im Logbuch vermerkt. Am Ende eines jeden Bausteins erfolgt eine Leistungskontrolle.

WIR lernen im Projekt

  • in Zusammenhängen
  • im Team
  • fachübergreifend, lebensnah

Es ist entwicklungspsychologisch erwiesen, dass das Lernen in Zusammenhängen intensiveres und dauerhaftes Wissen verspricht. Fächerübergreifender Unterricht heißt deshalb auch, die Welt als Ganzes sehen und begreifen.

Dabei stehen folgende didaktische Leitlinien im Vordergrund:

  • Differenzierung nach den individuellen Möglichkeiten und Bedürfnissen
  • Erkenntnisgewinn von Zusammenhängen anhand von Beispielen
  • Vermittlung der Fähigkeit, selbständig zu lernen und mit Wissen umzugehen
  • Verbindung von theoretischem Lernen und konkretem Handeln und Experimentieren

In der Projektarbeit sehen wir eine vielversprechende Möglichkeit, der Förderung und Entwicklung von dynamischen Fähigkeiten und unterschiedlichen Begabungen der Schüler*innen Rechnung zu tragen.

Projektarbeit ist gekennzeichnet durch

  • einen hohen Grad an Eigenverantwortung
  • die Selbstorganisation des eigenen Arbeitens und Lernens
  • soziales Lernen
  • Ganzheitlichkeit
  • Interdisziplinarität der Lernprozesse.

Die Lehrkräfte leisten vor allem Hilfestellung beim Planen, bei der Vermittlung von Methoden, beim Bewusstmachen gruppendynamischer Prozesse und der Art der Ergebnispräsentation.

Durch den zeitlichen Umfang der Projekte sammeln die Schüler*innen Erfahrungen, die im herkömmlichen Unterricht weitestgehend ausbleiben wie zum Beispiel das Lernen an Fehlern, das eigenverantwortliche Ver- und Einteilen von Arbeit sowie das Erlernen von Geduld und Ausdauer.

Besondere Bedeutung kommt in der Projektarbeit der Präsentation zu. Am Ende muss ein Ergebnis vorhanden sein, das der „Öffentlichkeit“ (Mitschüler*innen, Erziehungsberechtigten …) vorgestellt wird.

Thematisch orientieren sich die Projekte an den Interessen der Schüler*innen und an den Berliner Bildungsplänen.