Der Wahlpflichtkurs Schulgarten
An der Heinrich-Böll-Oberschule wird seit 2016 der Wahlpflichtkurs „Schulgarten“ angeboten, um interessierten Schüler*innen praktische und lebensnahe Erfahrungen rund um den Bereich Gartenbau, Nachhaltigkeit und Werkstattarbeit zu ermöglichen.
Nachhaltigkeit und Artenschutz
Ein großes Thema im Schulgartenkurs nimmt der Aspekt der Nachhaltigkeit ein. Statt Kunstdünger zu nutzen, verwenden wir nur Laub- und Kompostdüngung aus eigener Herstellung.
Großen Wert legen wir auch darauf, dass die Schüler*innen Nutz-, Wild-, und Beikräuter zu unterscheiden lernen und dass eine intelligente Planung sowohl dem Wachstum der Pflanzen dient als auch dabei hilft, nicht jede Woche ständig ungewollte Beikräuter jäten zu müssen.
Wildblumenwiesen, Brennnesselecken und Trockenrasen gehören dabei genauso zum Schulgarten wie die Felder und Hochbeete. Denn auch wenn es etwas wilder aussehen mag, so lernen die Schüler*innen schnell, dass es diese Vielfalt ist, die Schmetterlinge, Bienen und viele weitere Nützlinge zum Überleben benötigen, aber leider immer weniger vorfinden.
Die Werkstatt
Vor allem in der Wintersaison wird vorrangig in der Werkstatt an verschiedenen Projekten gearbeitet. Unter Anleitung wird hier der korrekte Gebrauch von Werkzeugen gelernt und es entstehen verschiedene Produkte wie Nisthilfen, Insektenhotels oder auch reparierte Gartenwerkzeuge.
Die Tradition – das gemeinsame Zubereiten und Essen der Gartenerzeugnisse
Wie jedes Schuljahr beginnt der Schulgartenkurs damit, das letzte Obst und Gemüse des Vorjahreskurses zu ernten und zuzubereiten. Dadurch wissen die Schüler*innen gleich, wofür sie eine ganze Gartensaison Arbeit investieren.
Hokkaido-Kürbissuppe ist schon zur Tradition im Schulgartenkurs geworden und überzeugt jedes Jahr neue Skeptiker.
Offen für Ideen
Der Schulgartenkurs bietet auch die Möglichkeit, eigene Ideen und Projekte der Schüler*innen zu ermöglichen. So gibt es etwa zur Zeit den Wunsch nach einem Heilkräutergarten, welcher angelegt werden soll oder die Renaturierung des alten, überwucherten Schulgartenteiches. Für solch spezielle Projekte freut sich der Schulgartenkurs immer über tatkräftige Unterstützung in Form von Muskelkraft oder Pflanzenspenden.
Auch im Kleinen für zu Hause
Immer wieder zeigen wir den Schüler*innen neue Ideen aus dem Bereich des Urban-Gardenings, des städtischen Gärtnerns. Auch auf kleinen Balkonen oder Fensterbänken lassen sich so manche Köstlichkeiten heranziehen, wie etwa Feuerbohnen, Erdbeeren oder auch Gurken. Nur an das Bewässern muss dann noch zu Hause gedacht werden.
Projekte 2019/2020
Bau von Vogelhäusern als Bruthilfe
Bau von Hochbeeten aus Euro-Paletten
Neuanlage der Kräuterspirale
Besondere Projekte der vergangenen Jahre
2016 : Neuanlegung und Wiedernutzbarmachung des Schulgartens beginnend im Jahr
2017 : Aufbau eines Gewächshauses , Herstellung von Duft- und Badekugeln mit Duftaromen
2018 : Erste Versuche mit Tröpfchenbewässerung , Baumschnitt der Obstgehölze und Revitalisierung einzelner Lavendelsträucher, Herstellung von Lavendel-Duftsäckchen
2019 : Bau von 4 Insektenhotels
Text von M. Mentzel