Wenn soziale Medien süchtig machen
Mehr als 80 Millionen Menschen in Deutschland nutzen soziale Medien. Die meisten von ihnen sind zwischen 18 und 29 Jahre alt, und während man das Internet zuerst nutzte, um Menschen mit ihren Freunden und ihrer Familie zu verbinden, ist es in der letzten Zeit immer mehr zu einem Hobby geworden, bei dem wir durch unsere Smartphone scrollen, um die neuesten Nachrichten über soziale Medien zu erhalten.
Obwohl die meisten Menschen die sozialen Medien auf unproblematische Art und Weise nutzen, gibt es eine kleine Anzahl von Nutzern, die nach sozialen Netzwerken oder ihren Smartphones süchtig werden.
Eine von „Survey“ veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass die Bildschirmzeit bei Teenagern seit 2019 um 17 % gestiegen ist.
Aber was macht es für uns so attraktiv, ständig online zu sein?
Das ist leicht zu beantworten: Wenn wir soziale Medien nutzen, kann unser Gehirn Dopamin freisetzen, einen „Wohlfühl“- Botenstoff, welcher freigesetzt wird, wenn das Belohnungssystem des Gehirns aktiv wird. Dopamin ist der gleiche Botenstoff, den unser Gehirn freisetzt, wenn wir spielen, essen, rauchen oder unsere Smartphones benutzen.
Der durchschnittliche „Typ“ eines Social-Media-Süchtigen ist ein junger Mensch im Alter von 16–24 Jahren. Die Gründe für eine Social-Media-Sucht sind unterschiedlich. Sie kann in den meisten Fällen auf ein geringes Selbstwertgefühl, persönliche Unzufriedenheit oder mangelnde Zuneigung zurückzuführen sein.
Eine Social-Media-Sucht hat ähnliche Folgen wie andere Suchterkrankungen. Die Nutzung von sozialen Medien führt zu positiven Stimmungsschwankungen. Der süchtige Nutzer fühlt sich durch Likes oder positive Kommentare unter seinem Beitrag bestätigt. Im Laufe der Zeit wird das dazu führen, dass sich der Benutzer nach dieser Bestätigung sehnt, oder eher nach dem Dopamin, das durch das Erhalten der sogenannten „Likes“ freigesetzt wird. Der abhängige Nutzer beginnt ein Suchtverhalten zu entwickeln, wie z. B. sich schlecht zu fühlen, wenn er nicht die gewünschten Likes oder Retweets bekommt, sich niedergeschlagen fühlen, wenn er keinen Zugang zum Internet hat, gestresst sein, wenn sein Smartphone nicht verfügbar ist, oder die Notwendigkeit zu verspüren, direkt nach dem Aufstehen auf sein Handy und in seine sozialen Netzwerke zu schauen.
Das Suchtverhalten führt zu einem Mangel an Produktivität oder ungesunden sozialen Beziehungen. Menschen, die von sozialen Medien abhängig sind, haben auch ein viel höheres Risiko, depressiv zu werden, als nicht süchtige Menschen.
Im täglichen Leben sind die abhängigen Nutzer übermäßig besorgt, etwas zu verpassen. Sie loggen sich also ständig ein oder nutzen soziale Medien. Sie widmen den sozialen Medien so viel Zeit und Mühe, dass sie sie kontrollieren, was dazu führt, dass andere wichtige Lebensbereiche wie Schule oder Arbeit beeinträchtigt werden.
Von: anonym, Bild: Marco Verch