Musik während der Pandemie
Vor einigen Monaten scrollte ich völlig verwirrt und überflutet von meinen Gedanken durch das Internet und stieß auf folgendes Lied: ,,Auf Augenhöhe – von Antje Schonmaker‘‘
An dieser Stelle wurde ich fündig :
,,Du sagst, ich bin nur halb so groß und halb so laut
Immer nur halb so viel und halb so schlau
Immer nur halb so gut, egal was ich tu‘
Du siehst mich nicht, weil du nur nach unten blickst
Obwohl ich neben dir stehe
Auf Augenhöhe‘‘
Diese Worten haben mich so in den Wahn des Nachdenkens gebracht, dass ich kaum den Gedanken daran loslassen konnte. Über Monate, die gesamte Zeit der Pandemie habe ich mich mit diesem Lied beschäftigt, mal mehr mit Erfolg, mal weniger. Doch heute stehe ich an dem Punkt, an dem ich weiß, wie ich dazu stehe, was ich fühle und was ich aussprechen möchte:
Wer sagt, dass es Augenhöhe gibt?
Was ist Augenhöhe?
Warum neigen Menschen dazu, sich über andere zu stellen?
Warum akzeptieren Menschen andere Menschen nicht so, wie sie sind?
Warum kommt es so oft zu Vergleichen?
Warum soll in der heutigen Gesellschaft der Mann immer noch höher positioniert sein als die Frau?
Leistet die Frau nicht genug, um anerkannt zu werden?
Warum akzeptieren viele männliche Figuren weiterhin, dass man Frauen unterdrückt, aber wenn es um ihre Mutter geht, sieht die Welt wieder ganz anders aus?
Hmm?
Warum nimmt sich ein Mensch das Recht, sich höher zu stellen?
Sollten nicht alle Menschen die selben Chancen haben, sich wenigstens zu beweisen? Sich zu entfalten? Seinen Weg zu gehen?
Abgesehen von der männlichen Rolle, die häufig überschätzt wird, gibt es auch Menschen, die glauben, sie seien von Grund aus besser als die anderen.
Ist das denn so?
Ist die Frau mit 30 Jahren höher positioniert als das Mädchen mit 16?
Nein, nein, definitiv nicht.
Hier sollte es um eine andere Sache gehen, aber nicht die Augenhöhe.
Respekt- ja, das trifft es schon eher. Doch auch dieser sollte auf Gegenseitigkeit beruhen.
Menschen, die älter sind, stehen nicht auf einer höheren Position, nur weil sie mehr Erfahrung haben, sie verdienen nicht mehr ,,Augenhöhe‘‘ !
Denn die, die heute jünger sind, werden die Erfahrungen, die die älteren gemacht haben, eben auch mal machen – nur zu ihrer Zeit.
Sie können all das Wissen noch nicht haben, dieses wird ihnen nicht zugeflogen kommen. Es braucht seine Jahre der Erfahrung.
Das ist der Lauf der Dinge.
Menschen lernen, sie lernen täglich.
Und alle Menschen verdienen Respekt. Klar, kann man sich mit den einen mehr auf Augenhöhe unterhalten als mit den anderen. Aber das ist nur die Unterhaltung.
Nicht der Wert des Menschen!
Text von Laura Szymanik, E1